13.01.2020: Demos für kleinbäuerliche Landwirtschaft

Überall stehen grüne Kreuze in den Feldern, die Bauern machen mobil...Warum? Es gibt neue Verordnungen für Wasserschutz und Artenschutz, ein sehr sensibler Bereich für unsere Landwirtschaft. Die Landwirtschaft steht als Verursacher für die Probleme, die uns alle betreffen, wegen zu hoher Nitrateinträge und diverser Ackergifte pauschal am Pranger der Öffentlichkeit. An den Grunddaten lässt sich ja erst einmal nicht rütteln, aber wohl am Umgang damit.

14.01.20 –

Überall stehen grüne Kreuze in den Feldern, die Bauern machen mobil...

Warum? Es gibt neue Verordnungen für Wasserschutz und Artenschutz, ein sehr sensibler Bereich für unsere Landwirtschaft. Die Landwirtschaft steht als Verursacher für die Probleme, die uns alle betreffen, wegen zu hoher Nitrateinträge und diverser Ackergifte pauschal am Pranger der Öffentlichkeit. An den Grunddaten lässt sich ja erst einmal nicht rütteln, aber wohl am Umgang damit.

Man sieht es überall: die Bevölkerung möchte kleinbäuerliche Strukturen, weniger Tierleid, weniger Gifte und weniger Nitrat im Grundwasser, viele fordern die Ausweitung des Ökolandbaus zu strengen Regeln. Einige Landwirte tun schon eine Menge dafür, bei anderen ist noch Potenzial, der Schritt zum Biobauern ist groß und riskant und nicht für jeden umsetzbar. Aber die ganz großen Produzenten wollen alle nicht und dafür gehen sie seit Jahren zu tausenden in Berlin auf die Straße und demonstrieren bei „Wir haben es satt“ gegen die Agrarindustrie.

Wir wissen, viele Landwirte stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand, weil die Welt sich ändert, sie vielleicht die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt oder in der Vergangenheit falsche Weichen gestellt haben. Die Rahmenbedingungen sind einfach enger geworden. Dennoch: nicht der Grundwasserschutz oder der Erhalt der Artenvielfalt ist das Problem – auch nicht der Verbraucher, der angeblich nicht bereit ist, vernünftige Preise zu bezahlen.

Die wahren Übeltäter sind doch die, die die Preise ins Bodenlose drücken, die großen Einzelhandelsketten und die Lebensmittelindustrie mit Ihrer Marktmacht! Die üben ausschließlich über gnadenlosen Preiskampf massiven Druck aus und suggerieren den Menschen, dass alles billig zu haben ist und wenn der Landwirt nicht liefert, gibt es billige Importware.

Dabei werden Bauern und Natur ausgebeutet. Die Landwirte versuchen dann alles anzupassen, um vermeintlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie zerstören dabei aber ihre eigene Existenzgrundlage – und mitziehen kann langfristig nur die Agrarindustrie. Die, die die größten Ställe haben, die die meiste Gülle, die meisten Gifte auf dem Acker ausbringen.

Leider plant der Bauernverband in diesem Jahr eine Art Gegendemo, was wir nicht verstehen. Uns drängt sich die Frage auf, wessen Interessen der Bauernverband nun eigentlich wirklich vertritt – insbesondere, wenn man sich die intensive Verflechtung mit dem Einzelhandel anschaut.
Wir laden deshalb alle Landwirte ein, gegen diese Mächtigen und Großen und diese Zustände gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu demonstrieren. Für eine gute kleinbäuerliche landwirtschaftliche Struktur, von der unsere Bauern auch leben können. Für eine Landwirtschaft, die mit der Natur wirtschaften und auch Artenvielfalt und Wasserschutz wieder in den Fokus nehmen kann. Lasst uns gemeinsam Wege suchen, die tiefen Gräben zuzuschütten und zusammen den verfahrenen Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Lasst uns als Gemeinschaft von Landwirten und Verbrauchern gemeinsam dafür auf die Straße gehen am 18. Januar auf der Demo „Wir haben es satt“ in Berlin.